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1. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 243

1902 - Leipzig : Poeschel
Allgemeines. 243 das alle Erscheinungen eines Alpengebirges — Schneefelder, Gletscher, Lawinen, Bergstürze, Schutthalden — in der gewaltigsten Entwicklung aufweist, bildet den Südrand des großen ostasiatischen Hochlands. Seine Pässe liegen im Durchschnitt 5400 m über dem Meeresspiegel. Die unsäglichen Verkehrsschwierigkeiten, welche das unwirtliche Hochgebirge bereitet, werden noch erhöht dadurch, daß jenseits des Jndustales der Karatorum (im Dapsang 8600 m) eine Parallelkette, und jenseits des Jndusdurchbruches der Hindukusch (7000 m) eine Fortsetzung des Gebirges bildet. Es ist damit gewissermaßen eine Mauer ge- schaffen, die Nord - und Südasien in strengster Weise von einander scheidet, um sie auch wirtschaftlich zu ganz verschiedenen Welten zu gestalten. Der Kuenluen trennt als außerordentlich schwach gescharteter Hochgebirgszug, der an mittlerer Kammhöhe (6000 m) das Himalayagebirge noch übertrifft, das öde und rauhe Hochplateau von Tibet (4000 m) von dem tiesgelegenen Tarimbecken (1000 m), aus dem dann im Norden wieder die Riesenkette des Thianschan (Gipsel 7000 m, Pässe 4000 m) steil aufsteigt. Die genannten Gebirgszüge wachsen im Westen im Pamirplateau (5000 m) gewissermaßen in eine Einheit zusammen, während sie im Osten weiter und weiter auseinanderstrahlen und in die niedrigeren und stark bewaldeten Gebirge Hinterindiens und Chinas übergehen. Die Chinesisch-Sibirischen Grenzgebirge mit ihren reichen Erzlagerstätten — Altai (in der Bjelucha 3352 m), Sa- janisches Gebirge (3490 m), Baikal-, Iablonoi- und Sta - nowoigebirge — und ebenso das Ehingan-Gebirge, zwischen der Mandschurei und Mongolei, haben mäßige alpine Höhe, trennen aber im Verein mit den anstoßenden Wüsten, Steppen und Urwäl- dern Russisch-Asien von China in wirtschaftlicher Be- Ziehung auch sehr streng. Vorderindien, Arabien und Vorderasien sind fast gänzlich von Hochflächen eingenommen. Hervorzuheben sind die H o ch s l ä ch e n von Dekhan, Nedschd, Iran, Armenien, Syrien und Klein- asien. Dieselben sind teils von mächtigen Alpengebirgen umrandet — Vorderindien von der Suleimankette (3500 m) und den „Ghats"; Iran vom Elbrusgebirge (Demavend 5670 m); Ar- menien vom Kaukasus (Elbrus 5660 m); teils von solchen durch- zogen — vom Ararat (5150 m), Taurus (3500 m) und Libanon 16*

2. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 247

1902 - Leipzig : Poeschel
Die einzelnen Staaten: Das Russische Reich, 247 die Telegraphen gefunden. Zumeist haben aber noch — wie vor Jahrtausenden — Boten und primitive Posten den Nachrichten-, Pferde, Esel, Ochsen, Kamele oder auch Schafe den Personen- und Warenverkehr zu vermitteln. Nur die Chinesen und Japaner suchen sich auf der See neben ihrer alten Dschunkenmarine auch eine Marine nach europäischer Art zu schaffen. Am bedeutendsten ist der Verkehr natürlich dort, wo die Euro- päer ihren Einfluß wirksam geltend gemacht haben, und die Handels- bewegung von Britisch-Indien ist z. B. doppelt so stark als diejenige Chinas. B. Iie einzelnen Staaten. 1. Das Russische Reich in Asien. § 152. Dasselbe enthält 16,5 Mill. qkm, aber nur 22,7 Mill. E. a) Kaukasien, 470 000 qkm und 9,25 Mill. E., umfaßt außer dem Kaukasus einen Teil der Kaspischen Steppe, die reiche Kurebene und einen Teil des Armenischen Hochlandes. Da die einzelnen Ele- mente des bunten Völkergemisches (Tscherkessen, Tataren, Georgier, Armenier) sich bis vor kurzem vielfach befehdeten, so sind die produk- tiven Kräfte noch wenig entfaltet. Durch den Bau von Gebirgs- straßen und Eisenbahnen sind aber bereits tüchtige Schritte vorwärts getan. Nutzbare Mineralien (Petroleum bei Baku, Kohlen am Rion, Manganerze bei Tschiaturi) sowie Holz, Getreide, Reis, Wein, Früchte, Süßholz, Baumwolle, Seide und Viehzuchtprodukte vermag das Land in großer Menge zu erzeugen. Stawropol (49 000 E.) und Derbent sind die wichtigsten ciskau- kasischen, die Hafenstadt Baku (112 000 E.) am Kaspisee, die Hauptstadt Tis Iis (160 000 E.), am Kur, Poti und Batum, am Schwarzen Meere, und E ri w a n, inrusstsch-Armenien, die wichtigsten transkaukasischen Handels- platze. b) Sibirien, 12,5 Mill. qkm und 5,7 Mill. Einw., ist der abgeschlossenste und für den Welthandel und Weltverkehr ungünstigst gelegene unter den bewohnten Erdräumen. Seine Eismeerküste ist fast vollkommen unzugänglich, von China ist es durch mächtige

3. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 249

1902 - Leipzig : Poeschel
Die einzelnen Staaten: Das Kaisertum China. 249 pforte nach Rußland; Omsk (37 000 E.), am Jrtisch; und T o m s k ^52 000 E. , unfern des Ob und am Anfangspunkte der Schiffahrtslinie nach Tjumeu. Semipalatinsk, am Anfangspunkte der Jrtifch-Schiffahrt und bei Kupfer- erzlagern, ist wichtig durch Teeeinfuhr (35 Mill. M. jährlich); Barnaul und M i n u f i n s k durch Bergbau. In Ostsibirien liegen:Krasnojarsk, mit Gold- Wäschen; Jeniseisk, am Anfangspunkte der Jenifeifchiffahrt; Turuchansk, mit Graphitlagern. — Jrkutsk (51 000 E.), an der Angara und unweit vom Baikailsee, ist Hauptstation der transsibirischen Bahn und Hauptstapelplatz der ostsibirischen Produkte und des chinesisch-russischen Verkehrs; Kiachta, an der Karawanenstraße nach Peking, wichtigster Grenzhandelsplatz; Nertschinsk, Hauptort des Bergbaues auf Blei, Silber, Gold, Kupfer; Jakutsk, an der Lena, Pelzmarkt und Ausgangspunkt origineller winterlicher Kaufmannsexpe- ditionen nach dem äußersten Nordosten; W l a d i w o st o k der wichtigste Seehasen. c) Russisch-Zentralasien, 3,5 Mill. qkm und 7,7 Mill. E., ist meist Steppenland mit nomadischer Schaf-, Rinder-, Pferde- und Kamelzucht, erzeugt aber am Jli, Syr und Seraffchan auch Getreide, Südfrüchte, Seide und Baumwolle, und die Kultur des letzteren Gewächses ist in starkem Aufschwünge. Früher wurde das Wirtschafts- leben durch den Mangel guter Abzugsstraßen und durch die räuber- ischen Einfälle der Turkmenen schwer gehemmt. Taschkent (156 000 E.), in einem fruchtbaren Seitentale des Syr und am Fuße des Thianfchan, ist seit alten Zeiten einer der wichtigsten Handels- plätze Zentralasiens. Andere Märkte sind: Khokand (82000 E.), am oberen Syr; Samarkand (55000 E.), im reichen Serasschantale; Omsk (37000e.^, am Jrtisch; sowie Uralsk (37 000 E.) am Ural. d) Die turkmenischen Khanate, 320 000 qkm und 1,8 Mill. E., in Natur und Produktion Rnssisch-Zentralasien ähnlich, find russische Vasallenstaaten, deren raublustige Bewohner sich allmählich an das fremde Joch gewöhnen. Buchara (70 000 E.), am Serasschan und an der Kreuzung wichtiger Karawanenstraßen, treibt Seiden-, Baumwoll- und Lederindustrie; Chiwa, in einer Oasengegend am Amu, Seidenkultur. 2. Das Kaisertum China. § 153. China steht an Landfläche (11,1 Mill. qkm) nur Ruß- land nach und übertrifft an Bevölkerung (etwa 330 Mill.) alle einheitlichen Reiche der Erde. Die Polhöhe des Landes (20°—54° n. Bf.) entspricht etwa derjenigen der Vereinigten Staaten. Während aber die Union auf

4. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 250

1902 - Leipzig : Poeschel
250 drei Seiten vom Ozeane umgeben ist, ist das bei China nur im Osten der Fall Im übrigen ist es ganz in die kontinentale Rumpf- masse Asiens eingefügt, und das abflußlose Binnenafien mit seinen Wüsten und Steppen und ungeheuren Gebirgs- ketten trennt es in der strengsten Weise von allen Nach- barreichen, besonders aber von Russisch-Asien und Indien. Auch der Große Ozean wirkte bis in die neueste Zeit sehr abschließend. China ist also einer der isoliertesten Staaten der Erde. Der Boden ist auf weiten Strecken einförmig, und nur das eigentliche China zeigt einen bunten Wechsel von Bergzügen und Talgegenden. Für die Ackerproduktion von unschätzbarem Werte sind die gelben Lößlandschasten im Hoangho-Gebiete (die Wiege der chinesischen Kultur!), und sehr ausgedehnt sind auch die Schichten der produktiven Kohlenformation (in Schen-fi, Sze-tfchuan, Hu-nan). Das Klima bietet große Gegensätze. In den Provinzen Kuang- tung und Kuang-si fast tropisch, ist es in der Mandschurei und Mongolei fast sibirisch, im eigentlichen China reich an Niederschlägen, in Tibet und in der Mongolei dagegen vielfach ganz trocken. Mit guten natürlichen Schiffahrtsstraßen ist wieder nur das eigent- liche China ausgestattet, und der Jangtsekiang mit feinen Neben- flüfsen (Min-kiang und Han-kiang links, Wu-kiang, Jüen-kiang, Sian-kiang und Kia-kiang rechts) erleichtert hier die Zugänglichkeit bis zu den Schnellen von Jtschang ungemein, und bis Wutschang ge- langen sogar europäische Dampfer. Der Si-kian g und Ho ang ho (mit Wei-ho) sind von geringem Werte, und der letztere überflutet in seinem Unterlaufe häufig seine Ufergegenden und ist namentlich durch eine große Mündungsbarre sehr schlecht schiffbar. Für den Verkehr mit Peking ist der P e - h o wichtig. Der große Kaiserkanal, der die drei nördlichen Hauptströme mit einander verbindet, ist durch die häufigen Laufveränderungen des Hoangho (1851 und 1888) fo- wie durch die Konkurrenz der Küsten-Dampserlinien im Verfall. Von den Bewohnern sprechen mehr als 300 Mill. die chinesische Sprache, und das chinesische Volk ist also die größte gleichartige Volksmasse, die es giebt. Bei der großen Mehrzahl haben sich Buddhismus und Konsuzianismus in merkwürdiger Weise verschmol- zen, und nur 20 Mill. sind Muhamedaner. Die Kunst des Lesens

5. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 271

1902 - Leipzig : Poeschel
Die einzelnen Staaten: Das Türkische Reich. 271 und Steppen, und das Innere ist vom Kaspischen Meere wie vom Persischen und Arabischen Golfe nur durch schwierige Gebirgspässe zu erreichen. Eine brauchbare Schiffahrtsstraße, die seit 1889 von englischen Dampfern befahren wird, gewährt nur der in den Schat- el-Arab mündende Karun. Die Wüsten und Gebirge im Inneren bedingen — wie in Afghanistan und Belutschistan — eine große Selbständigkeit und Verschiedenheit der einzelnen Provinzen, und außer häusigen Unruhen beeinträchtigen Beamte und Steuerpächter durch Erpressungen das Wirtschaftsleben. Weizen, Reis, Baumwolle, Opium, Edelfrüchte, Rosinen, Sesam, Krapp, Rosenöl und Seide, Teppiche, Shawls, Stickereien und Waffen sind die wichtigsten Produkte. Weil der Perser im allgemeinen bedürfnislos ist, und infolge seiner — aus der großen historischen Vergangenheit erklärlichen — Nationaleitelkeit nur für Schmuck, Kleider und Waffen Vorliebe besitzt, so sehlt zum Emporblühen der einheimischen Industrie eine sehr wesentliche An- regung. Daher ist auch der Außenhandel (75 Mill. M.) verhältnis- mäßig unbedeutend, und die Verkehrsstraßen sind meist nur von Lasttieren und Trägern zu passieren. Telegraphen giebt es 6650 km, eine kurze Eisenbahn aber nur bei Teheran, während die Bahn vom Kaspisee her an den natürlichen Schwierigkeiten gescheitert ist. Teheran (210000 E.), am Elbrus, ist Regierungssitz; Barferusch (50 000 E.) Hafen am Kaspisee; Rescht (40 000 E.) Seidenmarkt mit Stickerei; Tabris (180 000 E.), dem Schwarzen Meere (Trapezunt) am nächsten, wichtigster Handels- und Jndustrieplatz; Jssahan (90 000 E.) be- deutendster Handelsplatz im Mittelpunkte des Reiches, mit Industrie in Baumwolle, Seide, Leder, Metallen; Mesched (70 000 E.), in der Gebirgs- Provinz Chorasan, heilige Stadt der Schiiten, mit starkem Karawanenhandel und Baumwoll- und Seidenweberei; Bender Abbas, an der Straße von Hormus, und ebenso Lingeh sowie Vuschir (27000 E.) Seehäfen, mit Dampferverbindungen nach Indien; Schiras (30 000 E.) und Firusabad Produktenmärkte (in Rofenöl, Wein, Tabak, Seide). 14. Das Türkische Reich in Asien. § 167. Die Asiatische Türkei, 1,7 Mill. qkrn und 17 Mill. E., besitzt noch weniger als das einstige großtürkische Reich in Europa geographische und ethnographische Einheit und wird außer durch die schlechte Regierung und Verwaltung des Sultans nur

6. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 273

1902 - Leipzig : Poeschel
Die einzelnen Staaten: Das Türkische Reich. 273 4. Mesopotamien, das Flachland am unteren Euphrat und Tigris, hat zur Zeit des alten Niniveh und Babylon durch künst- liche Bewässerung eine hohe Produktionskraft entfaltet, während es heute auf weiten Strecken ganz öde liegt. Einzelne Gegenden bauen Cerealien, Datteln und Früchte in Menge, entbehren aber brauch- bare Abzugsstraßen, auch nachdem die Engländer auf dem Tigris regelmäßige Dampfschiffahrten eingerichtet haben, und erst von der geplanten Bagdad-Bahn wäre ein neuer Ausschwung des Getreide- und Baumwollbaues zu erhoffen. Mossul (75 000 E.) und Bagdad (100 000 E.), beide am Tigris, sind Hauptpunkte des Karawanenverkehrs; Basra (40000 E.), am Schat-el-Arab, Seehafen für kleinere Schiffe. 5. Syrien bildet den Übergang von den kleinasiatischen nach den arabischen Plateaulandschasten (Libanon 3000 in). Sein Klima neigt stark dem Wüstenklima zu, und nur in den besser bewässerten Oasengegenden erzeugt es Getreide, Feigen, Trauben, Oliven und Baumwolle. Die berühmten Cedernwälder des Libanon sind bis auf dürftige Reste verschwunden. H a l e b (Aleppo, 127 000 E.), in der Vereinigung der Karawanenstraßen von Kleinasien, Armenien und Mesopotamien, treibt bedeutenden Handel nach seinem Hafen Jskanderun (Alexandrette). — Damaskus (140000 ©.), unfern des Libanon, inmitten reicher Fruchtgärten, mit starkem Karawanen- verkehr, dem aber die Suezkanaldampfer heute große Konkurrenz machen, und mit Industrie in Baumwolle, Seide, Leder (Sattelzeug) und Teppichen bietet ein Bild türkischer Verwahrlosung. Sein Hafen ist Beirut (119000 E), der wichtigste Küstenplatz Syriens. Saida (Sidon) und Sur (Tyrus) haben von ihrer alten Blüte nichts erhalten. — Jerusalem (51000 E.), in baum- loser, unfruchtbarer Gegend, ist durch seine Heiligtümer auch der Haupt- Handelsplatz des südlichen Syrien. Sein schlechter Hasen ist Jaffa. 6. Arabien ist durch Meere und Wüsten sehr streng abgegrenzt, hat aber zugleich durch die Wüsten im Innern noch weniger geogra- phische Einheit als Persien, und die Türken beherrschen nur den Westen und Nordosten, während im Innern sowie im Süden und Südosten unabhängige Araber- und Beduinenstämme Hausen oder unabhängige Reiche bestehen. Der Mangel an Flüssen und Quellen erschwert den Verkehr im Lande aufs äußerste. In den Oasen, die entlang dem Roten Meere und dem Golfe von Aden einen zusammen- hängenden Gürtel bilden („Das glückliche Arabien!"), gedeihen Getreide, Kaffee (Mokka!), Datteln, Balsamgewächse, Drogen und Gummi; Deckert, Handels- und Verkehrsgeographie.

7. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 244

1902 - Leipzig : Poeschel
244 Asien. (3066 m) in Vorderasien, vom Kohrudgebirge (4600 m) in Persien u. s. w. Das ausgedehnteste Tiesland ist das Sibirisch-Turkista- nische, das in seinen großen Strombecken vielfach aus fruchtbarer „Schwarzerde" zusammengesetzt ist. Das chinesische Tiefland ist durch seine Flußalluvionen und Lößlandschaften vorzügliches Ackerland, und ähnlich die hinterindifchen Tiefländer, die Gangesebene und Mefo- potamien. Asien weist alle Klimate auf: echtes feuchtwarmes Tropen- klima im Südosten; subtropisches Klima in Süd-China, Süd- Japan und Nord-Jndien; trockenes Wüsten- und Steppen klima im Innern; gemäßigtes Klima in Nord-China, Korea, Nord-Japan und Süd-Sibirien; und arktisches Klima mit Eisboden in Nord- Sibirien. Der großen Kompaktheit des Erdteils wegen ist das Klima selbstverständlich in den meisten Gegenden sehr kontinental — mit starken Temperaturschwankungen und spärlichen Niederschlägen, und sogar in den Hochgebirgen des Innern (Kuenluen) herrscht Wasser- Mangel. Der Südosten sällt in das Reich der Monsune, wo wäh- rend der Herrschast des Seewindes gewaltige Regengüsse niederstürzen. Die Ströme entwickeln sich auf der Riesenfläche des Erdteils zu gewaltiger Größe, und da die meisten aus großen Strecken im Ties- lande fließen, so sind sie als Verkehrsstraßen gut brauchbar. Die nordasiatischen Ströme leiden nur an langem Wintereis. Fast ein Drittel der Fläche Asiens sendet ihr Wasser zu Ungunsten des Ver- kehrs ins Eismeer (Ob, Jenisei, Lena), sast ein Drittel in abfluß- lose Binnenseen (Tarim, Jli, Hilmend, Amu, Syr), nur ein Fünftel aber in den Großen Ozean (Amur, Hoangho, Jantfekiang, Si-kiang, Mekhong, Menam) und nur ein Fünftel in den Indischen (Jrawadi, Bramaputra, Ganges, Indus, Euphrat und Tigris). § 149. Den größten Teil Asiens haben mongolische Völker (Chinesen, Japaner, Koreaner, Anamiten, Siamesen, Birmanen, Ti- betaner, Tataren, Jakuten, Tunguseu, Ostjakeu, Kirghisen, Kalmücken, Türken) inne. Von den Mittelländern schon äußerlich durch ihre vorstehenden Jochbogen und schrägliegenden Augen verschieden, weichen diese Völker namentlich auch in ihren seelischen Eigenschaften stark von jenen ab. Eigen ist ihnen eine gewisse nüchterne Weltanschauung, durch die namentlich die Chinesen sehr tüchtige Kaufleute sind. Die

8. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 253

1902 - Leipzig : Poeschel
Tie einzelnen Staaten: Das Kaisertum China. 253 ist Vereinigungspunkt der Karawanenstraßen aus der Mandschurei und Mon- golei und zahlreicher Straßen aus den Südprovinzen und treibt starken Handel in Reis, Tee, Holz und russischen Wollwaren. Von den beiden Stadtteilen ist die sogenannte Mandschustadt (die Beamtenstadt), die den kaiserlichen Palast ent- hält, wichtiger als die in der Einwohnerzahl sinkende Chinesenstadt. Durch seine wächtige Stadtmauer, die nur durch neun Tore zu passieren ist, erscheint Peking ähnlich wie alle anderen chinesischen Städte als ein Abbild des ge- samten Landes. — Die nahen Tschai-tang-Gruben liefern vorzüglichen Anthra- zit. — Tient-sin (700 000 E.), am Kaiserkanal und Peho, der großen See- schiffen freilich nur einen beschwerlichen Zugang gewährt, ist der bedeutendste Hasen- und Handelsplatz der Nordprovinzen; Tschi-su (40000 E.), Hafen der reichen Provinz Schan-tung; Tai-juen-fu (250 000 E.) Hauptstraßen- kreuzungspunkt der Provinz Schan-si; Si-ngan-su (1 Mill. E.), im Weiho- Tale, Hauptmarkt der Provinz Schen-si und Ausgangspunkt der Karawanen- straßen nach Tibet und der Mongolei; Tsching-tu-fu (800000 E.) Haupt- markt von Sze-tschuan; Kai-sung-su (400000 E.) von Ho-han. — Shang- hai (620 00 E.), unfern der Mündung des Wang-po in den Jangtfekiang, ist in wenigen Jahrzehnten ein Hauptemporium des Welthandels geworden (Schiff- fahrtsbewegung über 4 Mill. Tonnen), mit lebhaften Dampferverbindungen nach Europa und Amerika und starker Tee- und Seidenausfuhr. — Su- tsch eu-fu (500000 E.), am Kaiserkanale und an der Heerstraße von Peking nach den südlichen Hauptstädten, und Hang-tscheu-su (700 000 E.), an einer Meeresbucht und am Südende des Kaiserkanals, sind bedeutende In- dustrie- und Handelsplätze in Seide; Nan-king (Kiang-Ming, 300 000 E.), Tschin-kiang (140000 E.) und Kiu-kiang wichtige Jangtsekianghäsen; be- deutender sind aber die großen Teemärkte Wu- tschang,Han-jang und Han- k au (zusammen 1 Mill. E.) sowie J-tschang und Tschung-king (300000e.) letzteres der am weitesten binnenwärts gelegene Vertragshafen. Östlich von Nan-tschang findet sich die gewaltigste Porzellanmanufaktur Chinas, die 1 Mill. Menschen beschäftigt. — Fu-tfcheu (600000 E.) ist nächst Shang- Hai der wichtigste Tee-Ausfuhrhafen, mit großem Arsenal. — Kanton (800000 (§.), im Delta des Si-kiang, vermittelt den größten Teil des Exports der Produktenreichen und gewerbfleißigen Südprovinzen und steht als Jndu- striestadt (in Seidenweberei, Stickerei, Glasbereitung, Tischlerei, Elfenbein- fchnitzerei, Papierfabrikation) unter allen chinesischen Städten zu oberst. — Auf der Insel Hainan ist Kiang-tscheu (35 000 E.) Vertragshasen. 2. Tibet: Lh ass a (25000 E.), in der Vereinigung der Karawanenstraßen, ist Sitz des Dalai-Lama und Hauptmarkt der tibetanischen Hirtenbevölkerung, die als Haupttransportmittel den Dak, im Verkehre über das Himalayagebirge auch das Schas benutzt (Schafkarawanen zur Boraxbeförderung von Radok nach Leh!). 3. Ost Turkistan: Iarkand und Kaschgar (80000 E.), in fruchtbarer Gegend des Tarimbeckens, sind durch Karawanenhandel nach Kaschmir und Russisch-Asien von Bedeutung.

9. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 254

1902 - Leipzig : Poeschel
254 4. Die Dsungarei: Kuldscha und Urumtsi sind Karawanenstationen. 5. Die Mongolei: Urga, die Hauptstadt, liegt an der großen Kara- wanenstraße von Peking nach Kiachta; ebenso der Grenzhandelsplatz Mai- mats chin. 6. In der Mandschurei sind Hauptstationen der im Bau begriffenen Mandschurischen Eisenbahn: Mulden (170000 E.), Kirin (120000 ©.) und der Vertragshasen Niu-tschwang (45 000 E.). Das englische Hongkong (450 000 E.), auf einer öden Granit- insel 1842 begründet, ist durch seine gute Hafenbucht das eigentliche Emporium des südchinesischen Handels, das in der Seiden- und Teeausfuhr sowie in der Opiumeinsuhr mit Shanghai konkurriert. — Die alte portugiesische Niederlassung Macao ist unbedeutend. - Das deutsche Kiautschou, 515 qkm und 84 000 E., umfaßt das kleine Gneisgebirge Lanschan nebst der angrenzenden Lößniederung und dem davon eingeschlossenen weiten und tiefen Naturhafen an der Südostküste der Halbinsel Schantung und verspricht durch die im Bau begriffene Eisenbahn in das kohlenreiche Innere und zum unteren Hoangho (Tsinan-fu) hohe Bedeutung zu erlangen. Das englische Wei-hai-wei (120 000 E.), am Ostende der Halb- insel Schantung und am Eingange in das Gelbe Meer, ist als Flottenstation wichtig; ähnlich das russische Port Arthnr nebst Ta- lien-wan, an der Spitze der Liaotong-Halbinsel, das aber zugleich als eisfreier Winterhafen und als Endpunkt der Mandschurischen Bahn für Rußland vom höchsten Werte ist. 3. Das Königreich Korea. § 155. Das Königreich Korea, 220 000 qkm und 10,5 Mill. E., nimmt die gleichnamige Halbinsel zwischen dem Nordchinesischen (Gelben) und Japanischen Meere ein, und ist infolge seiner Lage dem europäischen Verkehre bis in die neueste Zeit noch vollkommener verschlossen gewesen, als China, dessen Vasallenstaat es früher war. An guten Hafenbuchten ist seine klippenbesetzte Küste reich, aber nur drei (Ientfchuan oder Chemulpo, Fusan und Juensan) dienen als Vertragshäfen. Den Verkehr gegen die Mandschurei und das ruf- fische Ussuri-Land erschwert zum Teil eine wild zerklüftete Gebirgs- gegend. Die Bewohner sind gleich den Chinesen ziemlich hoch kultivierte

10. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 266

1902 - Leipzig : Poeschel
266 Asien. nach unter dem Khan von Kelat. Die Hauptpforte des Landes bildet der Bolan-Paß des Snleiman-Gebirges, der von einer Eisen- bahn überschritten und von der Festung Quettah beherrscht wird. Hauptstadt ist Kelat, im Vereinigungspunkte der wichtigsten Täler und Karawanenstraßen. 6. Berar nimmt zusammen mit den Schutzstaaten Hyderabad und Mysore (nebst Kurg) den Hauptteil des regenarmen Tasel- landes von Dekhan ein. Im Nordwesten besteht dasselbe aus Ba- salt, im Südosten dagegen aus Gneis und Granit (mit Goldquarz- gangen), sowie zum Teil aus Schichten der Steinkohlenformation (am Wardha-Flusse). Der schwarze Verwitterungsboden, welcher zwischen den Basaltfelsenrücken zur Ablagerung gekommen ist, ent- faltet unter künstlicher Bewässerung hohe Fruchtbarkeit („cotton soil!"). Baumwolle, Hirse, Kaffee, Holz und Gold sind Haupt- Produkte. Die Bevölkerungszahl beträgt 19,5 Mill. (in Hyderabad, dem größten indischen Schutzstaate, allein 11,2 Mill., und in Mysore 5,5 Mill.). Amraoti (25 000 E.), die Regierungshauptstadt von Berar, ist wich- tiger Baumwollenmarkt; ähnlich auch die Residenz des „Nizam", Hydera- bad (446 000 ©.), und die Hauptstadt von Mysore, Bangalore (160000e.), welche zugleich lebhafte Industrie in Baumwolle und Seide treiben. § 163. 7. Die Provinz Madras nebst ihren (5) Schutzstaaten um- faßt den Süden und Südosten der Halbinsel und ist im wesentlichen Küstenland. Die südlichen Gebirgsgegenden (Nilgherries) erzeugen in ihrem feuchten Tropenklima viel Kaffee, Tee, Chinin, Gewürze und Kokosnüffe. Die trockeneren östlichen Küstenniederungen dagegen bedursten zum lohnenden Anbau ihrer Handelsgewächse (Baumwolle, Indigo, Sesam, Tabak) umfangreicher Bewäfferungs- anlagen. Die Einwohnerzahl beträgt 42,2 Mill. Madras (509 000 E.), an offener, gefährlicher, durch Molen notdürftig geschützter und bei Nordostmonsum fast unnahbarer Rhede, ist durch sein produktives Hinterland der dritte Haupthandelsplatz Indiens und führt namcnt- lich Schiffsbauholz (Teakholz), Baumwolle, Indigo und Tabak aus. M a fu - lipatam (40000 E.), im Kistna-Delta, und Coconada, im Godavari- Delta, sind kleinere Exporthafen für diese Artikel; Cochin, Beypore und Mangalore, an der Malabarküste, solche für Kaffee. Tuticorin ist Überfahrtsort nach Ceylon, mit Perlfischerei; die heilige Stadt Südindiens Madura (87 000 E.) und Trichinopoli (91000 E.) Binnenmärkte mit Industrie in Tabak und Schmuck („swami").
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